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        „Gott ungezähmt“ – eine Einladung zum Staunen, Vertrauen und Lieben

        Wer kennt sie nicht – die magischen Türen in eine andere Welt? Eine alte Standuhr, ein unscheinbarer Wandschrank, eine verborgene Bahnstation. In C.S. Lewis’ „Chroniken von Narnia“ betreten Kinder durch solche Türen eine Welt voller Wunder, Gefahren und Hoffnung. Die Geschichten, entstanden in den 1940er- und 50er-Jahren, sind keine bloßen Märchen – sie sind tiefe Glaubenserzählungen. Lewis, ein überzeugter Christ, hat in Narnia das Bild eines Gottes gezeichnet, der nicht gezähmt werden kann – und dennoch vertrauenswürdig ist. Ein Gott, der nicht ungefährlich ist – und dennoch gut.

        Der Löwe Aslan steht im Zentrum dieser Welt. Er ist kein zahmes Kuscheltier, sondern ein König: wild, majestätisch, gerecht – und gleichzeitig liebevoll, nah und voller Barmherzigkeit. In diesem Bild begegnen wir einem Gott, der größer ist als unsere Gedanken. Genau das ist auch das Anliegen von Johannes Hartl in seinem Buch „Gott ungezähmt“: eine Einladung, den lebendigen, herausfordernden, heilenden Gott neu zu entdecken.

        Wenn Gott größer ist als unsere Vorstellungen

        Viele Menschen tragen das stille Bedürfnis in sich, Gott fassbar zu machen. Wir möchten verstehen, einordnen, sicher sein. Doch Johannes Hartl macht deutlich: Ein Gott, den wir vollständig begreifen können, wäre kein lebendiger Gott – sondern nur ein Produkt unserer Gedanken. Er erinnert uns daran, dass Gott uns entzieht, damit wir ihn wirklich finden können.

        Auch in Narnia erleben die Kinder Aslan nicht als Figur, die sich „herbeiwünschen“ lässt. Er erscheint nie auf Kommando, sondern auf seine Weise – immer zur rechten Zeit, aber nie berechenbar. Und doch ist seine Gegenwart stärker als alle Worte: Sie bringt Frieden, Ordnung, Orientierung. So wie Gott in unser Leben tritt – manchmal leise, manchmal unerwartet, aber immer genau da, wo wir ihn wirklich brauchen.

        Heiligkeit – Furcht und Geborgenheit zugleich

        Eines der tiefsten Themen in Hartls Buch ist die Heiligkeit Gottes. Sie ist kein religiöser Hochglanz, sondern eine Kraft, die verändert. Sie ruft uns in Ehrfurcht – und heilt uns dabei. Wer Gott in seiner Größe begegnet, erkennt zugleich seine eigene Sehnsucht, seine Brüche, seine Würde.

        In Narnia wird das spürbar: Wenn Aslan erscheint, halten selbst die Bäume den Atem an. Er ruft nicht in Angst, sondern in Staunen. Seine Heiligkeit ordnet das Chaos, deckt Schuld auf – und schenkt gleichzeitig Vergebung. Wie das Kind, das Aslan gegenübersteht und erkennt: Ich bin gemeint. Und ich bin gehalten.

        Der ungezähmte Gott – frei, aber gut

        „Ist er sicher?“ fragt Lucy in „Der König von Narnia“. Die Antwort lautet: „Nein. Aber er ist gut.“ In dieser Aussage verdichtet sich das Herz der Gottesbeziehung: Gott ist nicht kontrollierbar, nicht manipulierbar. Er fordert uns heraus. Aber seine Güte ist verlässlich. Seine Liebe trägt.

        Hartl beschreibt diesen ungezähmten Gott als Befreiung. Denn wer nicht gezähmt ist, kann auch nicht benutzt werden. Gott lässt sich nicht auf unsere Bedingungen ein – aber er kommt uns entgegen. Er lädt ein zur Beziehung, nicht zum System. Und diese Beziehung ist lebendig, ehrlich, zutiefst persönlich.

        Gott anbeten – im Alltag wie in Narnia

        Anbetung bedeutet: Gott den Platz in unserem Leben geben, der ihm gehört. Nicht nur am Sonntag oder im Lied – sondern im Alltag, im Denken, im Entscheiden. Hartl erinnert uns: Jeder Mensch betet etwas an. Die Frage ist nur: Was oder wen?

        In Narnia ist Aslan der Mittelpunkt. Die Kinder richten sich nach ihm aus, hören auf seine Stimme. Und in seiner Nähe wachsen sie über sich hinaus. So ist es auch mit Gott: Wenn wir ihn anbeten, werden wir nicht kleiner, sondern freier. Wir lassen los, was uns bindet – und empfangen, was uns wirklich trägt.

        Gott ist nah – und das verändert alles

        Bei aller Größe und Heiligkeit ist Gott kein ferner Monarch. Er ist ein Gott der Nähe. In Narnia läuft Aslan oft still neben einem Kind her, ohne dass es ihn bemerkt – bis es merkt: „Du warst die ganze Zeit da.“ Auch in unserem Leben ist Gott oft leiser als unsere Gedanken. Aber er ist da. Er tröstet, begleitet, heilt.

        Diese Nähe ist keine kitschige Gefühlsduselei – sie ist tragfähige Wahrheit. Gott kennt unser Herz, unsere Fragen, unsere Zweifel. Und er sagt: Ich bin bei dir. Nicht immer mit schnellen Lösungen. Aber immer mit Liebe.

        Ein Ruf in die Tiefe

        Aslan ruft – und dieser Ruf ist nie bequem. Er ruft hinaus aus der Angst, hinein ins Vertrauen. Hartl nennt es: die Einladung zu einem Glauben, der trägt, auch wenn wir nichts fühlen. Zu einem Leben, das nicht auf Kontrolle, sondern auf Beziehung baut.

        In einer Zeit, in der viele Menschen nach einem „funktionierenden Glauben“ suchen, erinnern uns Hartl und Lewis gemeinsam: Der Glaube ist kein Werkzeug, sondern ein Abenteuer. Ein Weg, der mutig gegangen wird – in Gemeinschaft, mit offenen Fragen und ehrlichem Staunen.

        Einladung

        Vielleicht spürst du in dir den Wunsch, Gott neu zu begegnen. Nicht als Konzept, nicht als Pflicht – sondern als lebendiger Gott. Als der, der größer, heiliger, liebevoller und zugleich näher ist, als du bisher gedacht hast. Als der ungezähmte Löwe, der dich ruft – nicht um dich zu verschrecken, sondern um dich zu befreien.

        Denn der ungezähmte Gott ruft auch dich – in die Freiheit.

        In unserer Gemeinde wollen wir diesen Weg gemeinsam gehen. Du bist herzlich eingeladen – mit allem, was dich beschäftigt. Hier darfst du echt sein. Mit deinen Fragen. Mit deinem Suchen. Mit deinem Herzen.

        Über Ernest Heinlein

        Klar in der Sprache, neugierig im Denken – Ernest liebt Gegensätze. Als Controller steuert er internationale Standorte im Automobilsektor, als Coach begleitet er Menschen mit Feingefühl und Tiefgang.

        Ob Excel-Tabelle oder Seelenlandschaft, ob Gartenschaufel oder Gesellschaftsanalyse – Ernest verbindet Struktur mit Kreativität, Nachdenklichkeit mit Optimismus.

        Er lebt mit Herz, Verstand und Humor – in Familie, Beruf, als Coach und als Teil der Gemeindeleitung der Evangelischen Gemeinschaft. Begeistert von Gott und den Menschen, bringt er Ideen und Herzen in Bewegung.

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