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        Vertrauen lernen – Ein Weg aus der Angst zur Lebendigkeit

        Ein seelsorglicher Impuls über Gottes Treue, Heilung und Erlösung

        Vertrauen fällt nicht immer leicht. Gerade dann nicht, wenn wir Enttäuschungen erlebt haben, wenn Bindungen schmerzhaft waren und wir uns in der Kindheit schutzlos gefühlt haben. Viele von uns tragen noch heute die Spuren alter Muster: Wir geben uns Mühe, Beziehungen gut zu gestalten, sind zuverlässig, hören zu – und spüren dennoch eine innere Leere. Das Gefühl, nie ganz sicher zu sein. Nie ganz willkommen. Nie ganz gehalten.

        Das innere Gefängnis der Vergangenheit

        Wer als Kind in einem Umfeld von Chaos, Angst oder Unberechenbarkeit aufgewachsen ist – etwa durch Sucht, emotionale Überforderung oder fehlende Geborgenheit –, hat gelernt, sich selbst zu schützen. Die Amygdala, unser „Alarmsystem“ im Gehirn, hat sich früh geprägt: Vorsicht. Kontrolle. Rückzug. Ein innerer Wächter meldet sich, sobald Nähe droht. Dieser Wächter meint es gut – aber er lebt in der Vergangenheit.

        Die Bindungsforschung zeigt: Unser Urvertrauen entsteht in den ersten Lebensjahren. Wird es gestört, weil Grundbedürfnisse nicht zuverlässig beantwortet wurden, dann leben wir mit einem unsicheren oder sogar desorganisierten Bindungsmuster. Und das bedeutet: Nähe macht Angst. Kontrolle gibt (trügerische) Sicherheit. Doch tief innen bleibt die Sehnsucht.

        Gott sieht diese inneren Prägungen. Und er lädt dich ein:

        „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid – ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11,28)

        Diese Einladung gilt dir – heute.

        Vertrauen als Schlüssel zur Erlösung

        Im christlichen Glauben ist Vertrauen nicht bloß eine Fähigkeit – es ist der Zugang zur Erlösung. Nicht, weil wir so stark glauben, sondern weil Jesus sich uns anvertraut hat – und uns nun einlädt, dasselbe zu tun.

        „Glaubt an Gott und glaubt an mich.“ (Johannes 14,1)
        „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ (Markus 5,36)

        Der Glaube, von dem das Neue Testament spricht (griechisch pistis), ist kein abstraktes „Für-wahr-Halten“, sondern ein tiefes, lebendiges Vertrauen. Ein Sich-Verlassen auf Gottes Treue – gerade dann, wenn die Umstände unsicher sind.

        In Hebräer 11,1 heißt es:

        „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“

        Glaube bedeutet: Ich halte mich an Gott – auch wenn ich ihn nicht sehe. Vertrauen ist die gelebte Seite dieses Glaubens. Und in diesem Vertrauen geschieht Heilung.

        Vertrauen wachsen lassen – ein Weg mit Gott

        Vertrauen wächst durch Erfahrung. Wenn du lernst, Gottes Treue im Alltag zu erleben – in kleinen Momenten der Stille, der Geborgenheit, der Erhörung –, wird dein Vertrauen in ihn stärker. Es ist ein Prozess, der Zeit braucht – wie eine zarte Pflanze, die behutsam gepflegt wird.

        Du darfst dir erlauben, deinen „Vertrauenshahn“ langsam aufzudrehen und Gottes Nähe zuzulassen. Nicht auf einmal. Aber Schritt für Schritt.

        „Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen – so wird er deine Pfade ebnen.“ (Sprüche 3,5–6)

        Vertrauen bedeutet nicht, dass keine Angst mehr da ist. Aber du weißt: Du bist getragen – auch wenn du fällst oder zweifelst. Das gibt Hoffnung.

        Glaube, der heilt

        Die Evangelien zeigen, wie Vertrauen zu Jesus Heilung bringt:

        • Die blutflüssige Frau fasst Vertrauen – und wird gesund (Markus 5,34).
        • Der Hauptmann glaubt – und sein Knecht wird geheilt (Matthäus 8,13).
        • Petrus beginnt zu sinken, als er Jesus aus dem Blick verliert – doch wird gerettet, als er ruft: „Herr, hilf mir!“ (Matthäus 14,30)

        Immer wieder zeigt sich: Es ist nicht die Perfektion des Glaubens, sondern das Herz, das sich Jesus zuwendet, das Heilung bringt. Vertrauen wächst da, wo Menschen erleben: Jesus enttäuscht nicht.

        Erlösung durch Vertrauen – nicht durch Kontrolle

        Die Bibel ist radikal deutlich: Nicht durch Leistung werden wir gerettet – sondern durch Gnade, durch Glauben.

        „Aus Gnade seid ihr gerettet – durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ (Epheser 2,8)

        Erlösung bedeutet: Ich muss mich nicht mehr selbst retten. Ich darf loslassen, und Gott wird mich tragen. Ich darf mich bergen lassen in seiner Liebe – so wie ich bin. Nicht als perfekte Christin, nicht als starker Mann – sondern als Mensch mit Bedürftigkeit, Verletzlichkeit, Hoffnung.

        „Seid still und erkennt: Ich bin Gott.“ (Psalm 46,11)

        Resonanz – auch in Gemeinschaft

        Die Soziologie betont, wie wichtig „Resonanz“ ist: das Erleben, dass die Welt antwortet, wenn ich mich zeige. In der Kirche, in tragenden Beziehungen, kann diese Resonanz erfahrbar werden – als Spiegel göttlicher Liebe.

        „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20)

        In Gemeinschaften des Glaubens kann Vertrauen eingeübt werden – durch echtes Zuhören, durch Verlässlichkeit, durch Gebet füreinander.

        Mut zur Veränderung – mit Leichtigkeit

        Vertrauen kann wachsen. Auch wenn du geprägt wurdest durch Angst, Scham oder Kontrolle: Du darfst neue Schritte wagen. Kleine, achtsame, echte Schritte. Du bist nicht mehr das Kind von damals. Und du bist nicht allein.

        Jesus lädt dich ein:

        „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben – und es in Fülle haben.“ (Johannes 10,10)

        Diese Fülle beginnt mit einem einfachen, tiefen Schritt: Vertrauen.

        Fazit – Vertrauen, das erlöst

        • Glaube ist das Herz, das sich Gott öffnet.
        • Vertrauen ist der Mut, sich in diesen Gott fallen zu lassen.
        • Erlösung ist das Geschenk, das ich empfange, wenn ich nicht länger kämpfe – sondern mich bergen lasse.

        Du bist eingeladen.
        Heute.
        Jetzt.
        Zu einem Leben aus Vertrauen.
        Zu einem Leben in Christus.

        Hast du Lust, weiterzudenken oder zu erzählen?

        Manche Gedanken klingen nach. Vielleicht hast du beim Lesen etwas in dir wiedererkannt – eine alte Geschichte, eine offene Wunde, eine neue Sehnsucht. Vielleicht bewegt dich die Frage, wie Versöhnung gelingen kann – mit anderen, mit dir selbst, mit Gott.

        Wenn du magst, wir kommen gerne ins Gespräch mit dir. Wir hören zu. Ohne Bewertung. Ohne Eile. Einfach so, wie du bist.

        Schreib eine Nachricht oder sprich uns nach dem Gottesdienst an.

        Über Ernest Heinlein

        Klar in der Sprache, neugierig im Denken – Ernest liebt Gegensätze. Als Controller steuert er internationale Standorte im Automobilsektor, als Coach begleitet er Menschen mit Feingefühl und Tiefgang.

        Ob Excel-Tabelle oder Seelenlandschaft, ob Gartenschaufel oder Gesellschaftsanalyse – Ernest verbindet Struktur mit Kreativität, Nachdenklichkeit mit Optimismus.

        Er lebt mit Herz, Verstand und Humor – in Familie, Beruf, als Coach und als Teil der Gemeindeleitung der Evangelischen Gemeinschaft. Begeistert von Gott und den Menschen, bringt er Ideen und Herzen in Bewegung.

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